Episode 1: Christian Kläs im Gespräch

Work-live Balance gibt es auch auf Geschäftsreisen

Meine Frau Jule spricht mit mir über mein neues Projekt Frimeso und über das neue Podcast-Format TripTrap. Der erste Teil betrifft meine Person und Frimeso. Diesen Teil fasse ich nur kurz zusammen. Im zweiten Teil tausche ich mich mit ihr über meine subjektiven Erfahrungen zum Thema Geschäftsreisen aus.

 

Zu meiner Person, zu Frimeso und zu TripTrap – der Podcast

Zu meiner Person:  Meine Frau und ich haben zusammen aus unterschiedlichen Gründen viele Ortswechsel im Ausland vorgenommen, bis wir schließlich in der sog. „Grande Region“, (mit Luxemburg als Zentrum,) gelandet sind. Das Thema Mobilität ist uns also vertraut. Das gilt auch für das Pendeln: So sind wir einige Jahre jeden Tag von Frankreich nach Luxemburg gependelt und haben davor auch viel Zeit in so mancher U- und S-Bahn verschiedener Städte verbracht.

Verfolgt hat mich das Thema Geschäftsreisen aber vor allem in meiner Funktion als international tätiger Vertriebler und schon früher, als ich mich um die Beziehungen mit Geschäftskunden gekümmert habe. Ich hatte beruflich direkt und indirekt seit vielen Jahren mit digitalen Medien, Media Technologie und der Entdeckbarkeit von Inhalten zu tun, übrigens auch in themenrelevanten Feldern wie Entertainment im Flugverkehr, in Hotels und ansatzweise auch in Autos.

Zu Frimeso:  Frimeso will den Content erstellenden Menschen eine Armstütze zu sein. Jeder Content Creator wird mehr und mehr zwangsläufig zum Unternehmer und muss Dinge tun, die ihn womöglich von seiner eigenen Arbeit abhalten. Wir konzentrieren uns dabei auf Zielgruppen, um so die nötigen Synergieeffekte zu schaffen. Wir haben gelernt, dass wenn man die Communties kennt, in denen unsere Kunden verkehren, können wir gemeinsam Großes erreichen.

Zu TripTrap: Der Podcast richtet sich an Geschäftsreisende, Pendler, generell Interessierte und solche, die beruflich mit dieser Sparte zu tun haben. Alle zwei Wochen werden wir mit den verschiedensten Menschen zu sprechen. Wir wollen uns so in unterhaltender Weise dem Thema Geschäftsreisen widmen.

 

Was sind Geschäftsreisende?

Christian:  Geschäftsreisende kann man unterschiedlich definieren. Meiner subjektiven Wahrnehmung nach ist das jeder, der geschäftlich unterwegs ist, und zwar egal ob für ein paar Stunden oder ein paar Tage, und auch unerheblich ob in Deutschland oder international.

In meinem Umfeld habe ich dabei oft einen Unterschied zwischen älteren und jüngeren Reisenden war genommen. Das ist nicht so sehr auf das Alter, sondern vielmehr bezogen auf die Familiensituation: Jüngere sind oft noch ungebunden, reisen gerne und viel.  Bei „älteren“ Reisenden, die schon eine Familie gegründet haben, bleibt man auch mal gerne zu Hause bei seinen Kindern. Für die älteren Reisenden ist das Reisen meist kein Problem, aber oft ist dem ursprünglich vorhandenen Enthusiasmus des Reisens der Realität des Alltags gewichen.

 

Eine Geschäftsreise muss sich lohnen: Mit guter Planung erreicht man mehr!

Jule (im folgenden Frimeso): Wie sieht für Dich die perfekte Geschäftsreise aus?

Christian: Ein Termin muss sich gelohnt haben. Das ist nicht immer mit wirtschaftlichem Erfolg allein gleichzusetzen. Ich muss aber das Gefühl haben, dass etwas Gutes bei einer Reise herausgekommen ist. Das spielt oft auch auf persönlicher Ebene ab, wenn man zum Beispiel merkt, dass man eine gute Geschäftsbeziehung mit einem Kunden aufbauen konnte, die längerfristig trägt. Auch sollten solche Reisen nicht über das Wochenende gehen, was in meinem beruflichen Leben oft genug vorgekommen ist. Es gibt viele Berufe, in denen am Wochenende gearbeitet wird. Da will ich mich nicht beschweren!

Frimeso: Was sind die Dinge, die ein Geschäftsreisender oder eine Geschäftsreisende im Alltag beachten muss?

Christian: Da gibt es viel zu bedenken:

Da wäre zuvörderst die eigene Familie: Wer kümmert sich um die Kinder? Wir leben glücklicherweise in Zeiten, wo Paare unabhängig voneinander sind. Aber man muss sich sehr wohl absprechen, wie die Planung in den Reisewochen stattfinden soll. Da geht es aber noch um etwas anderes: „Nehme ich mir ausreichend Zeit für die Kinder?“  Das ist nicht nur für die Kinder wichtig.  Schließlich will man auch selbst was von der Familie haben. Ich habe mir immer gesagt, ohne das politisch zu meinen: Family First!

Auch kommt immer wieder die Frage auf, welches Fortbewegungsmittel für mich das Beste ist. Ist es das Auto, die Bahn, das Flugzeug? Oft ist die Auswahl allerdings schon allein durch die vorhandenen Verbindungen vorgegeben.

Eine weitere Stolperfalle ist oft die Kunst seine Termine richtig zu legen:  Man unterschätzt oft die Distanzen zwischen den Terminen. Es ist gar nicht so einfach, wenn man beispielsweise in Nord-London einen Termin hat, und dann zu dem nächsten Termin in den Süden der Stadt muss. Da habe ich mich oft verschätzt. So etwas kann für unnötig Stress sorgen.

Networken: Ich bin persönlich nicht gerne auf großen Events unterwegs gewesen, vor allem an Abenden. Aber es ist notwendig! Ich fand es immer effektiver, wenn man sich in kleinerer Runde trifft.

Die Reise richtig buchen bzw. buchen lassen ist auch ein wichtiges Thema.

Im internationalen Kontext muss man wissen, wie man sich in verschiedenen Kulturen bewegt. Stichwort: Business Cultures. Wenn man beispielsweise fließend Französisch oder Englisch spricht, ist das gut. Aber das reicht nicht aus. Man muss auch wissen, wie was in anderen Ländern funktioniert. Das gilt genauso im nationalen Kontext in den verschiedenen Unternehmen: Stichwort: Firmenkulturen. Man muss seine Kunden auch erst einmal kennenlernen. Es ist schon vorgekommen, dass ich in einer Runde der einzige im Anzug war und umgekehrt, der einzige in Jeans und alle um mich herum im Anzug.

Ich finde auch, dass man im Zeiten des Weltklimawandels mal schauen muss, ob sich jede Reise noch so lohnt.

 

Entspannt Reisen: die beste Voraussetzung für Erfolg

Frimeso: Du sagtest mir immer, das Wichtigste für Dich sei es entspannt zu reisen. Geht das im Kontext einer Geschäftsreise, und, wenn ja, wie bekommt man das hin?

Christian: Das A und O ist für mich, dass man seine Termine so legen kann, dass man nicht um 5.00Uhr aus dem Haus muss. Wenn man das nämlich muss, dann zieht sich das unter Umständen durch einen ganzen Tag.  Eine entspannte Reise hängt auch davon ab, ob man die Distanzen richtig einkalkuliert hat, ob man gut vorbereitet ist, und ob man nicht im Büro schon genug Wichtiges zu bearbeiten hat. Hat man zum Beispiel einen dringenden Sachverhalt auf seinem Schreibtisch liegen, nimmt man diesen mit und verpasst unter Umständen die gute Vorbereitung auf das nächste Meeting.

 

Frimeso:  Dein Ziel nicht schon um 5.00 Uhr außer Haus zu gehen, hat nicht gut funktioniert bei Dir!  Warum nicht?

Christian: Man kann es nicht immer verhindern, da die Termine oft von dem Empfänger gemacht werden.  Das muss man akzeptieren.

 

Frimeso: Wie wichtig ist für Dich ein gutes Hotel?

Christian: Ich persönlich bin da nicht so anspruchsvoll.
Ich bin nicht immer mit dem Auto unterwegs, da spielt der Standort des Hotels eine große Rolle. Das Hotel sollte sauber und gut organisiert sein. Das Personal soll nett sein, und ich hätte auch gerne einen TV im Zimmer. Für die Hotelbranche sind Geschäftsreisende besonders wichtig. Deswegen gibt es auch oft Verträge zwischen größeren Hotelketten und Betrieben oder auch zwischen Hotelketten und betrieblichen Reise-Portalen. Es hilft natürlich, wenn man sich in einem Hotel wohlfühlt.

 

Frimeso: Bei Thema Entspanntheit fällt mir bei Dir gerade auch das Thema Fliegen ein: Weißt Du, worauf ich hinauswill?

Christian: Nervosität beim Fliegen:  Ich mag einfach dieses Gefühl des Abhebens nicht. Es ist aber alles halb so wild und sowieso ausgestanden, wenn ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ich habe dasselbe Gefühl manchmal sogar im TGV, je nachdem wie schnell er fährt. Ich glaube das betrifft viele Menschen, die häufig reisen. Man braucht sich nur mal während der Landung im Flugzeug umzuschauen. Ich bin kein Psychologe, aber in Wahrheit handelt es sich wohl nicht um klassische „Angst“, sondern eher um eine Art „unbehagliches Gefühl“. Ich kann auch während des Flugs ruhig arbeiten.
Was mich vor ein paar Jahren ein wenig verunsichert hatte, war die Hoch-Zeit der terroristischen Anschläge. Ob man will oder nicht, man schaut dann doch unbewusst genauer hin, obwohl das natürlich irrational ist. In meiner Firma habe ich aber nicht über solche Themen gesprochen. Es hat mich nicht wirklich beschäftigt und außerdem war ja jeder andere ja auch viel unterwegs war.

 

Frimeso: Was hast Du sonst noch gemacht, um dich zu entspannen?

Christian: Es ist wichtig, dass man sich auf der Reise ein bisschen Zeit für sich selbst nimmt, wenn möglich abends. Ich bin zwar sehr gerne mit Kollegen unterwegs. Aber es ist auch schön mich mit einem Freund, der in der Stadt wohnt, außerhalb des Kontextes des Berufes zu treffen. Es kann auch guttun, einfach mal ganz entspannt in meinem Hotelzimmer sich einen schönen Film anzuschauen.

Was bei mir nicht so funktioniert hat, war Sport. Ich laufe gerne. Aber das hat oft aus rein praktischen Gründen nicht funktioniert. Meine Reisetasche musste immer als Handgepäck durchgehen. Da sind die Sportschuhe zwangsläufig zu Hause geblieben.  Ich glaube aber, dass es grundsätzlich gut ist, wenn man auf der Reise entweder ein bisschen läuft oder ins Gym geht und sich die Zeit nimmt, um fit zu bleiben. Wenn man in einer aufregenden Stadt unterwegs ist, sollte man das nutzen und sie sich vielleicht mal anschauen.

Work-live Balance gibt es auch auf Geschäftsreisen.

 

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